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Mehl ist nicht selbstverständlich - Gastbeitrag von Andrea Knura

Der 20. März ist der Tag des Mehls und damit in jedem Fall ein guter Grund mal über Mehl, das wir für so selbstverständlich halten, nachzudenken. Denn die Lage ist derzeit tatsächlich nicht rosig. 40 Cent. Diese Mehlpreiserhöhung pro Kilo bei der Langer Mühle war nötig und ist eigentlich noch zu wenig. Der Grund: “Wir haben durch den Krieg in der Ukraine tatsächlich einen Getreideengpass und einen Preisanstieg im Einkauf.” Die Krise in Europa trifft eben auch die Langer Mühle obwohl hier nur heimisches Getreide verarbeitet wird und über die Hälfte sogar direkt aus der Region Atzenbrugg Tullnerfeld stammt. Wie kommst? “In Österreich gibt es nicht mehr so viel Getreide, die Bauern haben vielfach auf Sonderkulturen oder Futtermais umgestellt, immer mehr Fläche wird verbaut (versiegelt) und auch andere EU-Länder verkaufen kein Getreide mehr, ” erzählt Nicole Langer, die mit ihrem Mann seit vielen Jahren dafür kämpft, dem Mehl wieder einen höheren Stellenwert zu geben. “Wir sind abhängig von Importen, obwohl wir die Ressourcen im eigenen Land haben könnten.” Was jetzt passiert sieht sie aber auch als Chance, dem Mehl wieder den Stellenwert zu geben, den es vor dem EU-Beitritt noch hatte.

Als der Mehlmarkt noch in Ordnung war
In Österreich war bis zum EU-Beitritt der Mehlmarkt durch das Mühlengesetz geregelt. Ziel war es primär eine gute Versorgung in ganz Österreich sicher zu stellen, de facto gab es keinen Wettbewerb, sondern eine regionale Aufteilung. Der EU-Beitritt 1995 beendete die österreichische Getreidemarktordnung. Die Sozialpartner hatten sie gemeinsam als rechtliches Rüstzeug – auf dem Weg Österreichs zum Selbstversorger und Exporteur von Getreide – erfolgreich gehandhabt. Das 1960 unter Leopold Figl geschaffene Mühlengesetz wurde Bestandteil dieser Marktordnung. Vorerst war es auf vier Jahre zur Aufteilung der Vermahlung unter den Mitbewerbern und zur Verbesserung der Mühlenstruktur konzipiert. 35 Jahre hindurch berieten und entschieden im Mühlenfonds die müllerischen Sozialpartner. Der Preis für Mehl war geregelt. Wieviel hat ein Kilo Mehl vor dem EU Beitritt gekostet? Ich muss zugeben, dass ich keine Erinnerung habe, daher war für mich die Antwort echt überraschend.

“In Österreich hat Mehl 1995 durchschnittlich einen Euro, in Deutschland sogar 1,20 Euro gekostet. Der Müller erhielt damals rund 80 Cent pro Kilo, jetzt sind es nur noch 50 Cent.” Heute kauft man im Supermarkt ein Kilo Mehl (von woher auch immer) um rund 1,40 Euro. Also fast zum gleichen Preis wie vor 30 Jahren. Die heimischen Mühlen können und wollen bei diesem Preisdumping nicht mehr mitmachen. “Die Leittragenden sind am Ende wir alle, denn wenn sich die Arbeit für unsere Bauern und Müller nicht mehr rechnet, werden wir kein heimisches Mehl mehr haben.”

“Mehl ist ein strategisches Gut höchster Priorität.”

Immer weniger Mühlen
Der Preisverfall hat leider auch zum großen Mühlensterben in Österreich geführt. “1995 gab es hierzulande noch 300 Mühlen, heute sind es nur noch 87,” zeigt sich Langer besorgt. Auch in der Nachbarschaft hat eine bekannt Mühle, ein Traditionsbetrieb, erst kürzlich geschlossen. Das Ergebnis: Bei Nicole Langer klingelt ständig das Telefon. Es herrscht fast Panik. Bäcker fürchten einen Engpass. Es muss etwas passieren, ist Nicoles Überzeugung. Und sie tut auch etwas dafür, dass dem Mehl und auch dem Beruf des Müllers wieder mehr Wertschätzung entgegengebracht wird. Sie hat sich mit weiteren acht namhaften heimischen Mühlen zur Gruppe “Die Mehlmacher” zusammengeschlossen. “Damit wir weiterhin gutes Mehl haben und nicht irgendeines.”

Immaterielles UNESCO Kulturerbe
Es gibt auch schon einen schönen Erfolg zu verzeichnen. Um die Tradition der Müllerei zu schützen, wurde das Wissen der Handwerksmüller Österreichs jetzt in das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der österreichischen UNESCO aufgenommen.

Für Nicole Langer liegt die Zukunft der heimischen Mühlen, des Müllerhandwerks und der gesicherten Versorgung mit Mühlenprodukten auch bei jedem einzelnen von uns. “Mehl muss man achtsam einkaufen, schließlich ist es nicht egal, was im Packerl ist. Mehl hat einen großen Wert, braucht aber Herkunft,” so ihr Appell an uns Konsumenten.

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